Datenaustausch

In Entwicklung

eHealth Suisse entwickelt laufend neue Austauschformate und Spezifikationen. Diese Austauschformate sind in direktionale und nicht-direktionale Austauschformate unterteilt. Der EPD-Masterplan 2028 gibt an, welche neuen Spezifikationen eHealth Suisse bis 2028 zu entwickeln beabsichtigt.

Interner Link: Weitere Informationen über den Masterplan EPD 2028

EPD-relevante Austauschformate

Unter EPD-relevanten Austauschformaten werden Austauschformate verstanden, die patientenbezogene Gesundheitsdokumente abbilden. Die patientenbezogenen Gesundheitsdokumente im EPD können jederzeit von Patientinnen und Patienten sowie von berechtigten Angehörigen der Gesundheitsberufe eingesehen werden. Damit wird eine «ungerichtete Kommunikation» ermöglicht.

Das Austauschformat eLaborbefund ist ein standardisiertes Format für die effiziente und sichere Übermittlung von Laborbefunden. Es ermöglicht den elektronischen Austausch von Laborbefunden zwischen verschiedenen medizinischen Einrichtungen und Fachpersonen. Durch eine klare Strukturierung und Standardisierung gewährleistet das Austauschformat eine verbesserte Kommunikation und Interpretation von Laborbefunden, was die Qualität der Patientenversorgung fördern und Arbeitsabläufe optimieren kann.

Der eLaborbefund dient als allgemeiner Laborbericht für Patienten und Gesundheitsfachpersonen. Er dient auch als Basisaustauschformat für die elektronische Meldung meldepflichtiger übertragbarer Infektionskrankheiten an das BAG. Um die Interoperabilität mit Europa zu gewährleisten, wurde der eLaborbefund aus dem europäischen Laborprojekt abgeleitet. Für die Erstellung des FHIR-Implementierungsleitfadens wurden zudem die Vorarbeiten der CDA-Version genutzt.

Externer Link: Spezifikation eLaborbefund FHIR

Das International Patient Summary (IPS) ist ein minimaler, nicht erschöpfender, standardisierter Satz klinischer Kerndaten. Es fasst die wichtigsten gesundheits- und pflegerelevanten Informationen zusammen, die für eine sichere Gesundheitsversorgung erforderlich sind, und besteht aus einer Reihe klar definierter und wiederverwendbarer Kerndatenelemente, die in einer so genannten IPS-Bibliothek organisiert sind. Das Austauschformat ist mit den Normen EN 17269 und ISO 27269 übereinstimmend und wurde in erster Linie für unvorhergesehene, grenzüberschreitende medizinische Behandlungen entwickelt. Das IPS soll generische Lösungen bieten, die weltweit anwendbar und nicht auf eine bestimmte Region oder ein bestimmtes Land beschränkt sind.

Das Schweizer International Patient Summary ist eine FHIR-Spezifikation, die auf der IPS-Spezifikation gemäss HL7-International und ISO basiert. Das Profilset ist eng an die Spezifikationen von HL7-International angelehnt, unterstützt aber die Bedürfnisse der Schweiz. Die Konformität mit dem International Patient Summary ist in jedem Fall gewährleistet.

Externer Link: Spezifikation CH IPS FHIR

Direktionale Kommunikation

Gesundheitsfachpersonen haben das Bedürfnis, Aufträge, Überweisungsberichte etc. direkt aus den Primärsystemen mit anderen Leistungserbringern im Rahmen einer «gerichteten Kommunikation» digital auszutauschen. Das Handbuch definiert die Grundlagen für die Erarbeitung von Austauschformaten für direktionale Anwendungsfälle.

Externer Link: Swiss eHealth Exchange Format Handbook Part I: Service Requests (537 KB, 26.10.23)

Derzeit sind folgende Austauschformate für die «gerichtete Kommunikation» definiert: Das übergeordnete Austauschformat für Aufträge und Überweisungen (CH ORF), Laboraufträge (CH LAB-Order) und Radiologieaufträge (CH RAD-Order) sowie der Überweisungsbericht (eTOC).

Das Order & Referral by Form (CH ORF) Profil beschreibt, wie Formulare für elektronische Zuweisungen und Informationsanfragen (wie z. B. diagnostische Bildgebungsergebnisse, Laborergebnisse, Entlassungsberichte etc.) definiert, eingesetzt und verwendet werden können, um einen syntaktisch und semantisch konsistenten übergreifenden Informationsaustausch zu erreichen.

Externer Link: Spezifikation FHIR CH ORF

Für eine effiziente und effektive Behandlung und Betreuung der Patienten ist ein lückenloser und vollständiger Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Leistungserbringern an den Behandlungsübergängen erforderlich. Dieser Informationsaustausch erfolgt in Form von Überweisungsberichten. Überweisungsberichte werden zwischen verschiedenen Institutionen, innerhalb einer Institution, zwischen verschiedenen Behandelnden oder anderen betreuenden Gesundheitsfachpersonen ausgetauscht. Ziel ist es, den interprofessionellen Informationsaustausch bei Behandlungsübergängen zu fördern und die interprofessionellen Dateninhalte vielfältig wiederverwenden zu können.

Im Bericht zum «eÜberweisungbericht» vom Dezember 2018 werden Empfehlungen für den interdisziplinären Gebrauch der bei Behandlungsübergängen wichtigsten Informationsmodule formuliert. Diese sollen in elektronischen Dokumenten der «Transition of Care» (eToC), also Übertritte und Behandlungsübergänge, für die interprofessionelle Kommunikation angewendet werden. Die vorliegenden Datenmodule können unabhängig voneinander in verschiedenen Dokumenten wie beispielsweise Austrittsberichten zur Anwendung kommen.

Externer Link: Bericht - IPAG: eÜberweisungsbericht (eTransition-of-Care Document) (848 KB, 02.10.23)

Externer Link: Spezifikation FHIR eTOC

Externer Link: Report on the Relationship between IPS and CH eTOC (aug Englisch) (2.4 MB, 02.10.23)

Vor allem im Labor- und Pathologiebereich spielen Proben eine grosse Rolle und müssen eng mit dem Auftrag verknüpft sein, damit sie im ausführenden Labor korrekt zugeordnet werden können. Mit Hilfe des Austauschformates können Labore ihre Aufträge mit den definierten Formularen effizient, korrekt und strukturiert erstellen.

Es bezieht sich auch auf den FHIR-Implementierungsleitfaden für die strukturierte Datenerfassung (SDC) zur Erstellung benutzerfreundlicher Fragebögen SDC und Zielformulare, die dem Benutzer mit vorausgefüllten Eingabefeldern präsentiert werden können und auch Anleitungen mit durchsuchbaren Wertesätzen bieten. Es gibt einige Verbesserungen am allgemeinen Implementierungsleitfaden für Bestellungen und Empfehlungen.

Der CH LAB-Order basiert auf dem CH ORF Implementation Guide für Order & Referral. Dieses Austauschformat wird im Laborbereich eine elektronische Verordnung von Tests und Analysen verwendet.

Externer Link: Spezifikation FHIR CH LAB-Order

Im klinischen Kontext gibt es mehrere Anwendungsfälle in der Radiologie. So werden z.B. frühere bildgebende Befunde oder Fernbefunde angefordert oder eine Zweitmeinung eingeholt. Darüber hinaus werden Überweisungen auch für eine radiologische Untersuchung erstellt. Mit Hilfe des Austauschformats können solche Aufträge mit den definierten Formularen effizient, korrekt und strukturiert erstellt und vorhandene Informationen wiederverwendet werden.

Basierend auf dem CH ORF Implementation Guide für Order & Referral wird dieses Austauschformat in der Radiologie verwendet, um einen syntaktisch und semantisch konsistenten übergreifenden Informationsaustausch zu erreichen.

Externer Link: Spezifikation FHIR CH RAD-Order

Weitere Austauschformate

Bevor ein Organ transplantiert werden kann, sind umfangreiche Laboruntersuchungen notwendig. Passen Blutgruppe und Gewebemerkmale des Spenders zu einem Patienten auf der Warteliste? Besteht die Gefahr, dass das Organ abgestossen wird oder dass Krankheiten übertragen werden? Mehrere hundert Laborwerte fliessen in die Beurteilung ein, wenn das elektronische Zuteilungssystem SOAS mögliche Organempfängerinnen und -empfänger ermittelt. Die Laborwerte können über eine elektronische Schnittstelle direkt an SOAS übermittelt werden. Diese Möglichkeit wird bereits von einigen Transplantationszentren genutzt.

Dieser Implementierungsleitfaden beschreibt die Meldung von Spender- und Empfänger-Labordaten an «Swiss Organ Allocation System» (SOAS), definiert ein einheitliches Format für die Labordatenübermittlung und gibt normativ die entsprechenden Spezifikationen vor. Ausschlaggebend für die Ausarbeitung des Austauschformats war das Ziel, den hohen Zeitaufwand sowie die Fehlerquote der Daten aufgrund manueller Eingabe möglichst zu verringern. Dies bedingt die semantische Interoperabilität der beteiligten Systeme.

Externer Link: Elektronische Übermittlung der Laborbefunde an SOAS

Externer Link: Austauschformat Übermittlung Laborbefunde Transplantationsprozess (951 KB, 02.10.23)

Das sozialmedizinische Überweisungsdokument ist ein kantonal standardisiertes Dokument. Es wird von Angehörigen der Gesundheitsberufe verwendet, um die Kontinuität der Informationen über einen Patienten bei dessen Überweisung zu gewährleisten. Das sozialmedizinische Überweisungsdokument enthält die notwendigen Informationen. Es handelt sich insbesondere um administrative Informationen sowie eine Liste der Kontaktpersonen (Betreuer, Familie und Angehörige), den Grad der Selbständigkeit, den Gesundheitszustand und Informationen für den Tag des Übertritts.

Externer Link: Informationen zum Sozialmedizinischen Überweisungsdokument