Die Fachgruppe Datenmanagement im Gesundheitswesen (FDMG) ist Teil des Programms «DigiSanté» des Eidgenössischen Departments des Innern (EDI) zur Förderung der digitalen Transformation im Gesundheitswesen. In der Fachgruppe sind unter anderem Bund, Kantone, Spitäler, Ärzteschaft, Apotheker, Krankenversicherer, die forschende Pharma-Industrie, die Data Science-Forschung und weitere Akteure des Gesundheitswesens vertreten.
Externer Link: BAG: Programm DigiSanté
Digitale Transformation als Ziel
Die Fachgruppe hat zur Aufgabe, die Voraussetzungen für die digitale Transformation im Gesundheitswesen der Schweiz zu schaffen und bei deren Umsetzung zu unterstützen. Ziel ist die Förderung eines gemeinsamen Datenmanagements im Gesundheitswesen, welches bei Erfassung, Archivierung und Transfer von Gesundheitsdaten höchste Qualität, Vollständigkeit und Sicherheit garantiert. Dazu muss zunächst eine Übersicht geschaffen werden, wo im Gesundheitswesen Daten generiert werden und in welcher Form diese wohin weitergeleitet und wie diese genutzt werden. Voraussetzung für die Digitalisierung dieser Datenflüsse sind Standards der Datenerfassung und -ablage sowie des Datentransfers, die es ermöglichen, dass Daten, welche in einem System A erfasst und an ein System B weitergeleitet werden, im Empfängersystem korrekt interpretiert und abgelegt werden können
Unter gleichberechtigter Mitwirkung aller Stakeholder aus dem Bereich Gesundheitswesen und Digitalisierung identifiziert die Fachgruppe Aufgabenfelder – wie etwa die Strukturierung der erfassten Daten am Patientenbett – und lässt Lösungskonzepte erarbeiten. Um eine breite Unterstützung der von ihr erarbeiteten Konzepte und Lösungsvorschläge zu gewährleisten, strebt die Fachgruppe - wo immer möglich - eine Konsenslösung an.
Bezüglich der international genutzten Standards steht die Fachgruppe im Austausch mit internationalen Partnerorganisationen. Das gemeinsame Datenmanagement soll mit möglichst wenig administrativem und finanziellem Aufwand eine hohe Patientensicherheit und Behandlungsqualität gewährleisten. Zusätzlich soll die Transparenz der Leistungen im Gesundheitssystem sowohl für die Leistungserbringer wie auch für die Leistungsempfänger erhöht werden.
Mitgliedschaft in der FDMG
Die Mitgliedschaft in der FDMG kann beantragt werden und ist für folgende Organisationen möglich:
- Nationale Interessengruppe/Interessensvertretung aus dem Bereich Medizininformatik oder Gesundheitswesen, welche die Interessen einer Branche im Bereich des Gesundheitswesens vertreten.
- Berufsverbände, welche auf nationaler Ebene eine Berufsgruppe aus dem Bereich Medizininformatik und/oder Gesundheitswesen vertreten.
- Bundesbehörden mit Bezug zur Digitalisierung im Gesundheitswesen.
- Fachorganisationen oder Dachorganisationen, insofern sie die Interessen einer Branche im Bereich des Gesundheitswesens vertreten.
Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist neben der Erfüllung oben genannten Kriterien die Befürwortung des Aufnahmeantrags durch mindestens 2/3 der FDMG-Mitglieder.
Aufgaben der FDMG-Mitglieder
- Teilnahme an möglichst allen Fachkonferenzen durch sie selbst oder ihrer Stellvertretung.
- Sitzungsvorbereitung und Besprechung in den jeweiligen Verbänden anhand der 10 Werktage vor Sitzung versendeten Agenda und Entscheidtraktanden.
- Aktive Mitarbeit in mindestens einer Arbeitsgruppe.
- Die Leitung einer Arbeitsgruppe ist erwünscht, aber nicht obligatorisch.
- Neue FDMG-Mitglieder sollen der FDMG eine durch die Gründungsmitglieder bisher noch nicht abgedeckte Expertise oder Perspektive anbieten.
Reglement
FDMG-Mitglieder akzeptieren und respektieren die Freiwilligkeit und Unentgeltlichkeit der Arbeit in der FDMG. Sie sind aufgrund der personellen Stärke ihrer Organisation und deren Finanzkraft auch in der Lage, dies zu gewährleisten.
Die Vertreter der Mitgliedsorganisationen erklären sich mit der Unterzeichnung des Geschäftsreglements bereit, die in der Fachgruppenkonferenz erarbeiteten Resultate in ihre Verbände zu tragen und sich dort für deren Akzeptanz einzusetzen.
Arbeit der Fachgruppe
Organisatorisch setzt sich die Fachgruppe aus der Fachgruppenkonferenz, der Geschäftsstelle und derzeit fünf Arbeitsgruppen zusammen. In der Fachgruppenkonferenz sind Bundesbehörden, Kantone sowie die Fach- und Berufsverbände vertreten. Die Fachgruppenkonferenz tagt jeweils am vierten Montag der Monate Januar, März, Mai, September und November.
Die Fachgruppenkonferenz formuliert Arbeitsaufträge und bestimmt für diese Arbeitsgruppenverantwortliche aus der Gruppe ihrer Mitglieder. Sie priorisiert diese Arbeitsaufträge nach Relevanz und Dringlichkeit. Zudem beurteilt sie die von den Arbeitsgruppen präsentierten Lösungsansätze nach Praktikabilität und stimmt über diese ab. Sie ist das Koordinationsorgan dieser Arbeitsgruppen.
Die Geschäftsstelle der Fachgruppe wird von eHealth Suisse geführt – der Kompetenz- und Koordinationsstelle von Bund und Kantonen. Sie übernimmt die koordinativen und administrativen Aufgaben für die Fachgruppenkonferenz und die Arbeitsgruppen.
Organe der FDMG
- die Fachgruppenkonferenz: Die Fachgruppenkonferenz ist das Steuerungsorgan der FDMG. Sie setzt sich aus je einer Vertretung aller Mitgliedsorganisationen zusammen.
- die Geschäftsstelle: Die Geschäftsstelle durch eHealth Suisse gestellt. Sie übernimmt administrative sowie inhaltliche Aufgaben und stellt die Durchführung der Arbeiten sicher.
- die Arbeitsgruppen: Die Fachgruppenkonferenz setzt Arbeitsgruppen ein, die zeitlich befristet die Verantwortung und die Umsetzung der in der Fachkonferenz priorisierten Aufgaben übernehmen.