EPD-Anbindung

Technische Anbindung an das EPD

Gesundheitsfachpersonen können auf das EPD Ihrer Patientinnen und Patienten entweder via Web Portal oder direkt über Ihr Primärsystem zugreifen.

Als Primärsysteme werden Systeme bezeichnet, in denen die elektronischen Krankengeschichten oder -akten eines Spitals, einer Arztpraxis, einer Apotheke oder eines Therapeuten geführt werden. Die abgelegten Informationen dienen als primäre Grundlage für medizinische Entscheidungen.

eHealth Suisse bietet auf diesen Seiten Informationen und Hilfsmittel in Kooperation mit IHE Suisse und weiteren Partnern an, mit dem Ziel, die rasche Verbreitung und die tiefe Integration des EPD in die Primärsysteme bei möglichst vielen Leistungserbringern in der Schweiz zu fördern.

Illustration: Anbindung Primärsysteme

Selbstdeklaration für Primärsystemhersteller

Mit unserem Selbstdeklarationsformular können Primärsystemhersteller den Grad der EPD-Integration Ihrer Software angeben. Hersteller, die einen EPD-Konnektor anbieten, der als Schnittstelle zwischen den Primärsystemen und den EPD-Plattformen dient, können ebenfalls ihre Lösungen ausweisen.

Interner Link: Selbstdeklarationsformular für Primärsystemhersteller

Wie können Gesundheitsfachpersonen auf das EPD zugreifen?

Gesundheitsfachpersonen melden sich über das Zugangsportal ihres Anbieters beim EPD an. Sie importieren Dokumente manuell in das EPD und füllen selbst die Metadaten aus. Gesundheitsfachpersonen arbeiten mit zwei Systemen, was zu Fehlern beim Hochladen von Dokumenten führen kann. Diese Anschlusslösung eignet sich als Übergangslösung bis die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für eine tiefe Integration des EPD in ihre Primärsysteme gegeben sind.

Über eine Schnittstelle wird das EPD ins Primärsystem integriert. Dadurch können Gesundheitsfachpersonen direkt über ihre eigene Praxis- oder Kliniksoftware auf das EPD zugreifen und die wichtigsten Dokumente ihrer Patientinnen und Patienten in deren EPD speichern, ohne sich aus ihrem System ausloggen und ohne Metadaten ausfüllen zu müssen. Es besteht zudem die Möglichkeit, den Prozess des Hoch- und Runterladens von Dokumenten zu automatisieren: das heisst, dass die behandlungsrelevanten Daten bei Patientinnen und Patienten mit einem EPD automatisch in deren EPD gespeichert werden und neue Dokumente im EPD wiederum automatisch ins Primärsystem importiert werden. Diese beiden Integrationslösungen erfordern eine technische Integration in die Primärsysteme der Gesundheitseinrichtungen.

Warum lohnt sich eine EPD-Integration?

Eine tiefe Integration des EPD in die Primärsysteme einer Gesundheitseinrichtung hat den Vorteil, dass die Systeme viele Prozesse automatisieren können:

  • Automatische Prüfung, ob eine Patientin oder ein Patient ein EPD hat.
  • Automatisierte Bereitstellung von Dokumenten im Hintergrund im EPD.
  • Medienbruchfreier Austausch von behandlungsrelevanten Daten zwischen Primärsystemen und dem EPD.

Dank der zunehmenden Verwendung von strukturierten Daten, werden die Behandlungsprozesse besser unterstützt. Der automatisierte Import von Daten aus strukturierten Quellen verhindert auch Übertragungsfehler, die beispielsweise beim manuellen Abtippen entstehen können.

Mit dem EPD müssen Dokumente nicht über andere Kanäle (z.B. verschlüsselte E-Mails, Post oder Fax) aktiv verschickt werden. Das EPD führt somit zu einer erheblichen Verringerung des administrativen Aufwands, da der Austausch wichtiger Gesundheitsinformationen zwischen verschiedenen Gesundheitseinrichtungen automatisiert erfolgt. So haben Gesundheitsfachpersonen jederzeit einen raschen Zugriff ohne Umwege auf relevante Gesundheitsinformationen ihrer Patientinnen und Patienten.

Externer Link: Zum FMH-Interoperabilitätsbericht

Die internationale Erfahrung lehrt uns, dass immer mehr Unternehmen und Länder sich dafür entscheiden, in internationale Standards wie IHE, HL7 - FHIR oder SNOMED CT zu investieren. Das Programm des Bundes zur digitalen Transformation im Gesundheitswesen, DigiSanté, basiert ebenfalls auf diesen Standards.

Die Entscheidung für die Interoperabilität ist daher keine Entscheidung, die sich auf die Integration des EPD beschränkt, sondern eine Investition darüber hinaus im Interesse eines möglichst medienbruchfreien und gesicherten Datenaustauschs im Gesundheitswesen.

Das EPD kann auch in Kombination mit EPD-nahen Zusatzdiensten (z.B. Behandlungsplan oder B2B-eHealth-Plattform) genutzt werden, welche idealerweise die gleichen Standards und ähnliche Schnittstellen verwenden und zusätzliche Funktionalitäten und Dienstleistungen bieten, die nicht unter die Gesetzgebung
des EPD fallen.

Externer Link: DigiSanté

Interner Link: Fachgruppe Datenmanagement

Interner Link: Zu den Technischen Standards

Interner Link: Zu den Semantischen Standards

Die Arbeit mit Standards verschafft Zugang zu einem grösseren Markt und kann langfristig eine bessere Investitionsrendite ermöglichen. Das Prinzip lautet «Zusammenarbeit bei Normen, Wettbewerb bei Produkten». Definierte Normen ermöglichen IT-Herstellern, Ihren Kunden Dienstleistungen anzubieten, die ohne weitere Anpassungen mit anderen Systemen interoperabel sind. Dies spart Zeit für alle.